Große Verdienste des ehemaligen Rektors Prof. Dr. h.c. Dietmar von Hoyningen-Huene

Im Rahmen des Festakts zur Umbenennung der Hochschule in Technische Hochschule Mannheim wurde der ehemalige Rektor Prof. Dr. h.c. Dietmar von Hoyningen-Huene in einem hochemotionalen Programmpunkt für sein Lebenswerk geehrt. Er leitete die heutige TH Mannheim von 1985 bis 2007 als Rektor. Er habe sie maßgeblich geprägt und entscheidend weiterentwickelt, so die Rektorin in ihrer Ansprache. Er habe sich dieser Aufgabe mit visionärem Weitblick und großem Engagement gewidmet. Altmann-Dieses verwies darauf, dass sich unter seiner Führung die Zahl der Studierenden verdoppelte, zahlreiche Neubauten realisiert wurden und die Integration der städtischen Fachhochschule für Gestaltung sowie der Fachhochschule für Sozialwesen erfolgreich umgesetzt wurde. Neben seinem Amt als Rektor übernahm von Hoyningen-Huene auch überregionale Verantwortung: Von 1987 bis 2007 leitete er die Rektorenkonferenz aller Fachhochschulen in Baden-Württemberg sowie den Bad Wiesseer Kreis auf Bundesebene. Gleichzeitig war er Mitglied im Senat der Hochschulrektorenkonferenz für Fachhochschulen und trug maßgeblich zur hochschulpolitischen Entwicklung bei. Auch nach seinem Ausscheiden als Rektor blieb von Hoyningen-Huene der Hochschule eng verbunden. Seit 2007 engagiert er sich weiterhin als Vorstandsmitglied der Albert und Anneliese Konanz-Stiftung sowie der Karl Völker-Stiftung. 

Anerkennung von vielen Wegbegleitern

Johanna Wanka, ehemalige Bundesministerin für Bildung und Forschung, fand in einem schriftlichen Statement persönliche Worte zum Wirken des 81-Jährigen: „Herr von Hoyningen-Huene hat mir in seiner charmanten, zugewandten Art geholfen, in der Gruppe der Fachhochschulrektoren Fuß zu fassen – ich war damals (1994) Rektorin einer neuen, noch sehr kleinen Fachhochschule in den neuen Ländern und eine von nur drei weiblichen Rektorinnen in der Runde der etwa 150 FH-Rektoren. Aber es geht natürlich nicht nur um persönliche Dankbarkeit, sondern um große Hochachtung für das Wirken von Herrn von Hoyningen-Huene weit über Mannheim und über Baden-Württemberg hinaus für die Hochschullandschaft der Bundesrepublik. Er ist die Personifizierung des ehemaligen Slogans: ‚Fachhochschulen sind im Vergleich zu den Universitäten andersartig aber gleichwertig‘. Herr von Hoyningen-Huene hat leistungsstark und selbstbewusst großartig für die Fachhochschul-Idee gearbeitet. Die von ihm wesentlich geprägten Treffen in Bad Wiessee waren oft der Ausgangspunkt für Initiativen und Aktionen der Gruppe der FH-Rektoren in der HRK. Dafür gebührt ihm großer Dank.“

Auch andere prominente Wegbegleiter kamen in Videobotschaften zu Wort:

  • Günther Oettinger, ehemaliger Ministerpräsident von Baden-Württemberg
  • Prof. Dr. Josef Puchta, ehemaliger Vorstand des Deutschen Krebsforschungszentrums DKFZ, Heidelberg und Vorstand der Albert und Anneliese Konanz-Stiftung
  • Dr. Dr. H.C. Manfred Fuchs, ehemaliger Vorstandsvorsitzender Fuchs S.E.
  • Prof. Dr. Mathias Hafner, Prorektor für Forschung, Technologietransfer und Internationales an der TH Mannheim
  • Prof. Dr. Winfried Lieber, ehemaliger Rektor der Hochschule Offenburg
  • Prof. Dr. Peter Frankenberg, ehemaliger Minister für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg und ehemaliger Rektor der Universität Mannheim
  • Andreas und Stefan Lochbühler, Geschäftsführer der Lochbühler Aufzüge GmbH
  • Prof. Dr. Klaus van Ackern, ehemaliger Klinikdirektor und Dekan der Medizinischen Fakultät Mannheim der Universität Heidelberg
  • Dr. Peter Kurz, ehemaliger Oberbürgermeister der Stadt Mannheim

Die Ehrenmedaille der Technischen Hochschule Mannheim

Für seine großen Verdienste verlieh die TH Mannheim dem ehemaligen Rektor schließlich die erste Hochschulmedaille der TH Mannheim, die in Zusammenarbeit mit der Fakultät für Gestaltung, dem Additive Manufacturing Center und dem CeMOS als Unikat designed und gefertigt wurde. 

Die Vorderseite der Ehrenmedaille zeigt prominent und zentriert die neue Wortmarke der Technischen Hochschule Mannheim. Den Hintergrund bildet eine wabenartige Struktur im parametrischen Design. Dieser innovative Gestaltungsansatz verbindet Mathematik und IT/Computertechnologie mit kreativem Design und organischen Strukturen. 

Parametrisches Design ermöglicht dynamische, nichtlineare Formen, die mit traditionellen Methoden nicht möglich wären. Es schlägt gewissermaßen die Brücke zwischen den Disziplinen und Fakultäten der Technischen Hochschule Mannheim. Es verbindet Naturwissenschaften, Technik und Engineering, Informationstechnologie und Design zu natürlich anmutenden, komplexen und stabilen Strukturen, wie sie in abstrakter Form auch das Sozialwesen behandelt. Ein komplexes, organisches Geflecht – statt eines Monolithen.

Auch die Rückseite der Ehrenmedaille spiegelt den fakultätsübergreifenden Ansatz wider. Die Fibonacci-Spirale erzeugt auf einer mathematischen Grundlage Proportionen, die in der Natur und Kunst als besonders ansprechend gelten. Sie findet sich in vielen biologischen Strukturen wie Schneckengehäusen, Pflanzenwachstum und der Galaxie wieder. Sie wird im Grafikdesign und in der Fotografie genutzt, um Harmonie und visuelle Balance zu schaffen. In den Ingenieurwissenschaften wird sie genutzt für effiziente Designs wie etwa Antennen oder Turbinen. Im Wirtschaftsingenieurwesen nützt ihre mathematische Präzision in Form von Algorithmen und bei Optimierungsprozessen. Ihre Spiralform symbolisiert organisches Wachstum und Verbindung, was in sozialen Kontexten als Metapher für Entwicklung und Harmonie genutzt wird.

Im Zentrum der Fibonacci-Spirale steht das angeschnittene Kreiselement der Corporate Identity der Technischen Hochschule Mannheim: der „Mannheimer Punkt“.

Der Rand der Ehrenmedaille zeigt die natürlichen Zahlen der Fibonacci-Reihe – soweit auf dem Rand darstellbar. Sie beginnt ganz klein und konvergiert gegen Unendlich. Ein treffendes Symbol für das Potenzial der Technischen Hochschule Mannheim.

Technische Daten
3D-Druck, 900g Edelstahlfilament, 12 cm Durchmesser, 2 cm dick

Angaben zur Urheberschaft
Transdisziplinäres „Inhouse-Produkt“, Ergebnis der Kooperation von Prof. Axel Kolaschnik, Fakultät für Gestaltung, Björn van Marwick M.Sc. CeMOS – Research and Transfer Center, Marc Heil B. Sc. Additive Manufacturing Center, mit freundlicher Unterstützung der Kollegen Prof. Dr. Torsten Markus und Prof. Dr. Matthias Rädle.

Emotionale Standing Ovations der Gäste

Sichtlich bewegt bedankte sich von Hoyningen-Huene für die Würdigung und Anerkennung seitens der Hochschulleitung, aber auch seitens der Weggefährten. Die erste Hochschulmedaille der TH Mannheim sei für ihn selbst eine Ehrung und ein großes Geschenk. Das nahezu volle Opern-Haus applaudierte ihm daraufhin mit Standing Ovations.