Forschungsprofil
Offene Innovationsformen, disziplinübergreifende Zusammenarbeit und gesellschaftliche Vernetzung sind die strategischen Leitplanken für eine zukunftsfähige Weiterentwicklung der Hochschule Mannheim. Sie gelten auch für die Forschungsaktivitäten. Mit der wachsenden Bedeutung der Forschung gewinnt die internationale Ausrichtung an Gewicht.
Die Forschungskompetenz der Hochschule liegt in der Angewandten (Verbund-)Forschung mit zahlreichen kleinen und mittelständischen Unternehmen, der Großindustrie und akademischen Partnern. Mit Schnittstellen zwischen den Ingenieur- und Lebenswissenschaften, Sozialwesen, Gestaltung und Wirtschaft gibt es ein großes Potential für Forschung.
Forschungsleitthemen
Die Hochschule hat drei fachübergreifende Leitthemen für Forschung, Lehre und Transfer definiert. Sie dokumentieren die signifikanten Tätigkeitsfelder und die thematische Vielfalt in den Fakultäten und den Zentren mit Forschungsfokus. Die Forschungsthemen der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler orientieren sich an den Herausforderungen der Gesellschaft. Sie folgen den Zukunftsfeldern der Europäischen Union, der Zukunftsstrategie der Bundesregierung und der Innovationsstrategie des Landes Baden-Württemberg.
Im Forschungsleitthema "Gesundes Leben und Lebensqualität" stehen gesellschaftliche und technologische Fragestellungen dicht beieinander. Die Forschungsschwerpunkte lassen sich mit folgenden Topics abbilden.
- medizinische Biotechnologie
- medizinische Informatik
- Medizintechnik
- Pflege- und Gesundheitswissenschaften (Leben im Alter, Gesundheit und demographischer Wandel)
Die Forschungs- bzw. Kompetenzzentren CAMMBIO, CeMOS, CHARISMA, KVE engagieren sich in diesen Forschungsschwerpunkten.
Das Forschungsleitthema "Digitale Wirtschaft und Gesellschaft" beschäftigt sich unter spezifischen Fragestellungen mit den Herausforderungen und Folgen der digitalen Welt. Zu den Forschungsschwerpunkten gehören
- Informations- und Kommunikationstechnologien
- Green IT
- Datensicherheit
- Intelligente Sensorik
Das Forschungszentrum CeMOS und die Kompetenzzentren KIS, KVE beschäftigen sich mit Forschungsfragen in diesen Schwerpunkten. Zum Kompetenzzentrum CHARISMA gibt es Anknüpfungspunkte.
Das Forschungsleitthema "Nachhaltiges Wirtschaften, Energie und Umwelt" deckt ein breites Themenspektrum ab. Die Schwerpunkte der Forschung an der Hochschule kommen aus den folgenden Bereichen:
- regenerative Energiesysteme
- Ressourceneffizienz
- Materialforschung
- Produktions- und Prozesstechnologie
- analytische Technologie
- Umweltanalytik
Die Forschungs- und Kompetenzzentren CeMOS, CHARISMA, KVE, Kompetenzzentrum Tribologie diskutieren Forschungsfragen aus diesen Schwerpunkten.
Forschungseinrichtungen
Das Forschungszentrum CeMOS verknüpft Geräte- und Applikationsentwicklung. Fünf starke Forschungsgruppen mit über 80 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern bündeln bei CeMOS Expertise der Hochschule Mannheim zu Massenspektrometrie, optischer Messtechnik, künstlicher Intelligenz, Digitalen Zwillingen und verteilter Datenanalyse über Organoid-Krankheitsmodelle bis hin zu Intelligenter Sensorik- und Analytik in Biomedizin und Produktionsprozessen. Alle Techniken sind heute unverzichtbare Werkzeuge in der industriellen Forschung, Entwicklung und Produktion sowie in der akademischen anwendungsnahen Grundlagenforschung.
Das herausragende Forschungs-Know-how in spezifischen Forschungsgebieten ist in Kompetenzzentren gebündelt. Die Hochschule Mannheim fördert die transdisziplinär arbeitenden Zentren mit dem Ziel ihre Forschungsschwerpunkte weiter auszubauen.
Im "Institut für Medizintechnologie der Universität Heidelberg und der Hochschule Mannheim" (IMT) forschen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Universität Heidelberg und der Hochschule Mannheim gemeinsam. Es ist eine hochschulübergreifende Einrichtung, die sich stark für die Lehre und die Nachwuchsförderung junger Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler einsetzt.
Rhein-Neckar Zentrum für Biopharmazeutische und Molekulardiagnostische Massenspektrometrie
Das zum Forschungszentrum CeMOS gehörige Zentrum zählt mit sechs Massenspektrometern (MS) der Firma Bruker Daltonics und der entsprechenden zugehörigen Infrastruktur zu den größten Zentren für Angewandte Massenspektrometrie in Deutschland. Schwerpunkte des MS-Zentrums sind A) MS-Bildgebung in DMPK, Toxikologie und Pathologie, B) MS-basierte Assays für Wirkstoffforschung und "mode of action" Studien, C) Charakterisierung von Biopharmaka, D) Lipid-/Metaboliten-Biomarker, E) Multivariate Datenverarbeitung und Softwarekonzepte.
Diese MS-Forschungsinfrastruktur wird auch für die Lehre genutzt. Studierende können hier frühzeitig erste praktische Erfahrungen mit aktuellen Gerätetechniken und Industrieapplikationen machen. Vor allem aber werden die Geräte in Forschungsvorhaben mit externen Kooperationspartnern (Industrie und Akademie) genutzt, z.B. im BMBF Forschungscampus M2OLIE, der BMBF Industriepartnerschaft M2Aind, dem BMBF geförderten Verbund MSCORESYS SMART-CARE, dem DFG-geförderten SFB 1389 zu Glioblastomen oder dem EU-Horizon 2020-Projekt EU-OPENSCREEN-DRIVE.
Prof. Dr. Carsten Hopf |
Leica-Microsystems Referenzzentrum
Am Institut für Molekular- und Zellbiologie (IMZ) entwickelt sich ein Referenzzentrum für Gewebeanalytik. Der in Mannheim ansässige globale Marktführer für Mikroskope, Leica Microsystems CMS, kooperiert eng mit der Hochschule Mannheim. Im IMZ kommt so die neueste Technologie des Spezialisten für innovative Mikroskopie und wissenschaftliche Instrumente zur Analyse von Mikro- und Nanostrukturen zum Einsatz. Für Forschungszwecke wird u.a. die Digital Light Sheet-Technologie eingesetzt. Sie kombiniert extrem hohe Aufnahmegeschwindigkeiten mit der unübertroffenen Bildqualität klassischer Konfokalmikroskopie und ermöglicht die Analyse lebender Zellen und Organismen.
Das Referenzzentrum stärkt die Interaktion mit kleinen und mittelständischen Firmen sowie weiteren Industriepartnern im Bereich der Biotechnologie. Nachwuchswissenschaftler:innen und Studierende profitieren vom Wissenstransfer.
Kontakt
Prof. Dr. Mathias Hafner m.hafner@hs-mannheim.de | Prof. Dr. Rüdiger Rudolf r.rudolf@hs-mannheim.de |
Internationalisierung
Neben der stärkeren interdisziplinären Ausrichtung verfolgt die Hochschule Mannheim in ihrer Forschungsstrategie das Ziel, ihr Forschungsprofil stärker international auszurichten. Der Weg zu einer wachsenden internationalen Präsenz führt über die stärkere Beteiligung an EU-Verbundprojekten.
Als zentrale Unterstützungsstruktur begleitet das Research Management Center (RMC) forschungsaktive Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler im Funding-Prozess - von der Identifikation der Ausschreibung, dem Partner-Scouting, Unterstützung bei der Budgetplanung bis hin zum Projektmanagement. Die Hochschule ist Teil des Netzwerkes FHnet , das im Rahmen einer BMBF-Förderung unter dem Programm EU-Strategie FH enstanden ist.
Forschungsinteressierte finden eine Übersicht zur EU-Forschungsförderung im internen Bereich unter "Allgemeine Informationen".