Innovation und Transfer mit DATIpilot

Hochschule Mannheim erhält Förderung für eine Innovationscommunity und zwei Innovationssprints

Vollständig automatisierter Versuchsstand zur autonomen chemischen Prozessoptimierung im Mikroreaktor mit inline-FTIR (Fourier-Transform-Infrarot-Spektroskopie) und online-Massenspektrometrie als Prozessanalytik

Die Hochschule Mannheim und ihre Partner haben sich erfolgreich mit innovativen Ideen zur Lösung gesellschaftlicher Herausforderungen im Rahmen der Förderinitiative des Bundes DATIpilot eingebracht. Im Fokus der drei ausgewählten Projekte steht der Wissenstransfer aus der Forschung in die Anwendung. Mit der Förderung kann an der Hochschule (Sprecher des Verbunds) u. a. die Innovationscommunity VIVET aufgebaut und mit einem Management-Team (drei Hochschulen/Unternehmenspartner) weiterentwickelt werden. Der „Verbund für Innovation in der Verfahrenstechnik chemische und biotechnologische Prozessentwicklung 4.0“ strebt einen Paradigmenwechsel in der chemischen/biotechnologischen Prozessentwicklung an, der zu signifikanter Decarbonisierung und nachhaltigen Produktionsprozessen führen soll. Zentrale Säulen des Netzwerks sind die Großunternehmen der chemischen Industrie in der Region Kur- und Rheinpfalz und die mit ihr in engen Geschäftsbeziehungen stehenden kleinen und mittleren Unternehmen (KMU). VIVET kann mit insgesamt mit bis zu fünf Millionen Euro für maximal vier Jahre gefördert werden.

Ferner haben sich zwei anwendungsorientierte, innovative Forschungs- und Transferprojekte in dem Modul Innovationssprint durchgesetzt. Im Projekt „Coffee-Fermentomics“ wird gemeinsam mit Unternehmenspartnern eine Methode erforscht, die zu einer nachhaltigeren Rohkaffee-Erzeugung durch zielgerichtete Fermentation von Kaffeekirschen führen soll. Im Projekt „FreeDeWaTER“ arbeitet ein Start-up der Hochschule an einer Technologie, mit der sich verunreinigtes Wasser oder auch Salzwasser durch Gefrierkristallisation zu Trinkwasser aufbereiten lässt.

„Wir freuen uns sehr über diesen dreifachen Erfolg in den hochkompetitiven Auswahlrunden“, so die Rektorin Prof. Dr. Angelika Altmann-Dieses. „Die Vorhaben haben die Jury durch ihre Originalität und das große Innovationspotenzial überzeugt. Sie sind ein Beleg für Forschungskompetenz mit hohem Anwendungsbezug bei gesellschaftlich relevanten Themen und sie demonstrieren, dass unsere Hochschule eine treibende Kraft im Transfer von Wissen und innovativen Technologien ist. Dass es zudem ein Start-up der Hochschule geschafft hat, sich bei der Jury durchzusetzen, bekräftigt mich darin, unseren Gründungsinteressierten durch die Aktivitäten des Gründungszentrums der Hochschule eine gute Plattform zur Prüfung und Entwicklung ihrer Geschäftsideen zu bieten.“

In der Förderlinie DATI Innovationscommunities ist VIVET eines von bundesweit nur 20 ausgewählten kooperativen Netzwerken. Knapp 500 Bewerbungen von Hochschulen, Forschungseinrichtungen, Unternehmen und Vereinen gingen in den Wettbewerb mit einem mehrstufigen Begutachtungsprozess. 80 Projektskizzen wurden von einer Jury mit Expertise im Transfergeschehen begutachtet. Aus den 40 Teams, die ihr Vorhaben vor der Jury in Berlin präsentierten, wurden diejenigen mit dem vielversprechendsten Transferansätzen und umsetzbaren Vorschlägen für ein professionelles Management der Community prämiert.

Bei den Innovationssprints gingen sogar 3.000 Bewerbungen aus unterschiedlichen Fachbereichen ein. Nach dem ebenfalls mehrstufigen Auswahlprozess können bundesweit 300 Projekte in die Umsetzung gehen.

Zusatzinformationen:
Eine Innovationscommunity, die ihrerseits innovative Community-Projekte anstößt und koordiniert, kann insgesamt mit bis zu 5 Millionen Euro für maximal 4 Jahre gefördert werden. Für ein Projekt im Rahmen der Innovationssprints gibt es eine Förderung von bis zu 150.000 Euro pro Partner. Die Mannheimer Projekte planen mit jeweils 18 Monaten Laufzeit. Die Initiative DATIpilot ist dem Aufbau der Deutschen Agentur für Transfer und Innovation (DATI) vorgeschaltet, über die die Bundesregierung zukünftig soziale und technologische Innovationen fördern will. Ziel des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) ist es, mit dieser Förderlinie den Transfer von Wissen aus der Forschung in die Anwendung voranzutreiben, neue Lösungsansätze für gesellschaftliche Herausforderungen zu schaffen sowie wichtige Erkenntnisse für die Innovations- und Transferförderung und den Aufbau der DATI zu gewinnen.

Eine Übersicht über die Förderlinie DATIpilot und die geförderten Vorhaben ist auf der Seite des BMBF zu finden (https://www.bmbf.de/bmbf/de/forschung/datipilot/datipilot_node.html)


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