Pilotprojekt SEGEL für von Gewalt im sozialen Nahraum und eigener Abhängigkeit betroffene Frauen schafft Mehrwert

Studierende der Fakultät Sozialwesen der Hochschule Mannheim untersuchten in drei Abschlussarbeiten das Pilotprojekt SEGEL für Gewalt im sozialen Raum und eigener Abhängigkeit betroffene Frauen. Die Studienergebnisse präsentierten die Studierenden der Hochschule Mannheim am 08. November dem Mannheimer Frauenhaus e.V. und dem Drogenverein Mannheim e.V.. Beide Träger haben die wissenschaftlichen Arbeiten in Auftrag gegeben, um das Pilotprojekt bestmöglich weiterentwickeln zu können.

Von links nach rechts: Prof. Dr Lukas Nock, Sonja Schmollinger, Tracy Kern, Nazan Kapan (Mannheimer Frauenhaus e.V.), Anna Lena Kunz, Fabienne Ludwig, in der zweiten Reihe: Prof. Dr. Ulla,Törnig und Philip Gerber (Drogenverein Mannheim e.V.). Foto: Uta Diehl.

Das Projekt SEGEL ist ein Kooperationsprojekt zur Verbesserung der Versorgungsstruktur gewaltbetroffener Frauen mit einer Suchtproblematik in Baden-Württemberg in Trägerschaft des Mannheimer Frauenhaus e.V und des Drogenvereins Mannheim e.V. Gefördert wird das Projekt vom Ministerium für Soziales, Gesundheit und Integration Baden-Württemberg aus Mitteln, die der Landtag von Baden-Württemberg bereitgestellt hat.

„Bundesweit gibt es kein vergleichbares Modellprojekt, geschweige denn eine Regelversorgung für Frauen, die aufgrund ihrer Doppelbelastung oft durch alle Raster fallen“, sagt Nazan Kapan, Geschäftsführerin vom Mannheimer Frauenhaus e.V.

„Die drei wissenschaftlichen Arbeiten zeigen gleichzeitig die Notwendigkeit eines solchen Angebotes für die betroffenen Frauen und die Wichtigkeit eines die Frauen- und Suchthilfe vernetzenden Angebots“, ergänzt Philip Gerber, Geschäftsführer des Drogenverein Mannheim e.V.

Die Projektförderung sah auch die Finanzierung einer Begleitforschung vor. Als Studienergebnisse liegen drei Abschlussarbeiten vor, die von Professor Dr. Lukas Nock und Professorin Dr. Ulla Törnig der Fakultät für Soziale Arbei der Hochschule Mannheim betreut wurden. Dazu zählt zum einen eine Bedarfsanalyse, die von Nele Fischer erarbeitet wurde. Diese zeigte vor allem, dass das grundgesetzliche Recht auf körperliche Unversehrtheit für Frauen mit einer Doppelbelastung nicht eingehalten werden kann, da die betroffenen Frauen aufgrund fehlender Angebote nicht erreicht werden.

Eine Rahmen- und Prozessanalyse von Anna-Lena Kunz und Fabienne Ludwig zeigte als ein Ergebnis, wie viel Motivation zur Veränderung der Verhältnisse Träger sozialer Arbeit mitbringen müssen, um die Hürden für die Schaffung eines Angebotes zu überwinden. Die Wirkungsanalyse schließlich, die von Tracy Kern und Sonja Schmollinger nach dem Konzept der sozialpädagogischen Nutzerforschung durchgeführt wurde, machte deutlich, welchen Mehrwert ein gemeinsames Angebot aus unterschiedlichen Hilfssystemen für die Frauen bietet.

„Wir freuen uns darüber, mit unserer wissenschaftlichen Expertise einen Beitrag in der sozialen Hilfslandschaft geleistet zu haben und sehen hierin einen Mehrwert für die Zukunft“, lautete das Resümee von Professor Lukas Nock.


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