TH Mannheim stärkt KI-Kompetenz mit eigenem Hochleistungs-GPU-Cluster und innovativen Anwendungsprojekten

Mit dem BMBF-geförderten Projekt „KI-at-HSMA“ stärkt die Technische Hochschule Mannheim ihre Kompetenz in angewandter KI-Forschung und Lehre. Herzstück ist ein neuer Hochleistungs-GPU-Cluster, der das Training komplexer KI-Modelle ermöglicht. Entwickelt wurden zudem praxisnahe Demonstratoren für Bioanalytik, Medizintechnik und autonome Systeme. Die TH positioniert sich damit als wegweisender Innovationsstandort im Bereich der angewandten KI-Forschung und stärkt nachhaltig ihre Vernetzung mit Wirtschaft, Forschung und Gesellschaft.

GPU-Server

Mit dem erfolgreichen Abschluss des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten Projekts „Transdisziplinärer KI-Nachwuchs Mannheim“, kurz „KI-at-HSMA“, hat die Technische Hochschule Mannheim einen wichtigen Meilenstein für die zukunftsorientierte KI-Forschung und Lehre erreicht. Unter der Leitung von Prof. Dr. Oliver Wasenmüller konnten durch die Beschaffung und Inbetriebnahme eines hochmodernen GPU-Clusters die Infrastruktur und Rahmenbedingungen für Forschung und Ausbildung im Bereich Künstlicher Intelligenz erheblich verbessert werden. Der GPU-Cluster besteht aus drei HGX-H100-Servern mit einer Rechenleistung von 96 petaFLOPS (FP8) und einer Gesamtkapazität von 1920 GB VRAM. Forschende, Studierende und Doktorand:innen der TH Mannheim können nun mithilfe dieser leistungsstarken Infrastruktur komplexe KI-Modelle effizient trainieren und neuartige Forschungsfragen bearbeiten. Mit dieser außergewöhnlichen technischen Ausstattung zählt die TH Mannheim nun deutschlandweit zu den führenden Akteuren im Bereich KI und stärkt nachhaltig ihre Rolle als Impulsgeber für technologische Innovationen in der Region.

Im Rahmen des Projekts wurden zudem transdisziplinäre Anwendungsdemonstratoren entwickelt, die das Innovationspotenzial der TH Mannheim sichtbar machen:

Einsatz in der Bioanalytik

Unter der Leitung der Professoren Carsten Hopf und Matthias Rädle wurde ein innovatives multimodales Analysesystem entwickelt, das mittels neuronaler Netzwerke komplexe bioanalytische Fragestellungen bearbeiten kann. Ein hochmodernes Kamerasystem und ein Mittelinfrarot-Lasercluster ermöglichen die schnelle und präzise Strukturerkennung in bioanalytischen Proben und deren automatisierte Analyse, wodurch wichtige Impulse für biomedizinische Forschung und Diagnostik gesetzt werden.

Einsatz in der Medizintechnik 

Unter Leitung von Prof. Dr. Marcus Vetter enstand das Neural-Spacetime-Lab, eine Einrichtung zur Analyse medizinischer Arbeitsprozesse und zur Erforschung der Mensch-Maschine-Interaktion. Mittels hybrider Aktivitätsdaten und moderner KI-Methoden wie CNN-Bert-Architekturen werden medizinische Abläufe aufgenommen, analysiert und standardisiert, was entscheidend zur Qualitätssicherung und Optimierung medizinischer Prozesse beiträgt.

Einsatz für autonome Systeme

Unter der Leitung von Prof. Dr. Oliver Wasenmüller wurde eine mobile Aufnahmeplattform entwickelt, die hochauflösende Sensorik wie LiDAR und Industrie-Kameras mit einem Trägheitsnavigationssystem kombiniert. Das System ermöglicht neben Automotive-Anwendungen auch die Erfassung komplexer Szenarien in anderen Einsatzbereichen und generiert wertvolle Daten für robuste KI-Modelle.

Praxisnahe Ausbildung künftiger KI-Fachkräfte 

Ein zentraler Erfolg des Projekts liegt darin, die praxisnahe Ausbildung künftiger KI-Fachkräfte zu stärken. Studierende und wissenschaftlicher Nachwuchs haben nun Zugang zu modernsten Technologien und können sich praxisnah auf den Arbeitsmarkt von morgen vorbereiten. Bereits heute profitieren zahlreiche Lehrveranstaltungen von den erweiterten Ressourcen, und mit dem neuen Studiengang „KI-Ingenieurwissenschaften“ wurde das Lehrangebot der Technischen Hochschule zielgerichtet ergänzt.

Das Projekt „KI-at-HSMA“ erfüllt damit die strategischen Ziele, KI-Kompetenz umfassend und sektorenübergreifend auszubauen sowie die Qualifizierung von Fachkräften gezielt zu fördern. Die TH positioniert sich als wegweisender Innovationsstandort im Bereich der angewandten KI-Forschung und stärkt nachhaltig ihre Vernetzung mit Wirtschaft, Forschung und Gesellschaft.


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